Hackenbroich

Aus Wiki zur Geschichte Dormagens im Mittelalter
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Geschichte

Wie die Bezeichnung Broich verrät, lag Hackenbroich zunächst in einem Sumpfwald.

Mittelalter

Die Erwähnung einer Hofstätte (mansus) in der Villa Bruoche in einer Schenkungsurkunde des Erzbischofs Bruno I. von Köln von 962 bezieht sich wahrscheinlich bereits auf Hackenbroich.<ref>Vgl. inserierte Urkunde vom 25. Dezember 962 in einem Notariatsinstrument von 27. April 1523; Historisches Archiv der Stadt Köln (Bestand 207 (Cäcilien), U 3/314).</ref>

Bereits um 1200 wurde die katholische Pfarrkirche Alt-St. Katharina errichtet. Das Kirchenpatronat und der Zehnt wurden 1268 von Ludolf, Herrn zu Dyck, und seinen Kindern der Deutschordenskommende Koblenz bzw. der St. Katharinen-Kommende zu Köln übertragen.<ref>Vgl. Urkunden vom 27./28. Oktober 1268 und 12. Juni 1286; Historisches Archiv der Stadt Köln (Bestand 234 Katharina (Deutscher Orden), U 1/55 und 56, vgl. U 1/109).</ref> Die Schenkung wurde 1357 von Gottfried von Neuenahr-Rösberg, Herrn zu Hackenbroych, bestätigt.<ref>Vgl. Urkunde vom 23. November 1357; Historisches Archiv der Stadt Köln (Bestand 234 Katharina (Deutscher Orden), U 1/364).</ref>

1255 wurde Hackenbroich als Bruke bei Worringen erwähnt. 1268 hieß es dann Bruke bei Nievenheim. 1330 erfolgte erstmals die Nennung der Burg Hackenbroich. Sie befand sich im Jahre 1341 im Besitz der Familie von Reifferscheid zu Bedburg. 1348 wurde Johann IV. von Reifferscheid († 1366) gemeinsam mit den Leibzüchtern (Inhaber des Nießbrauch-Rechts) Gottfried (Godard) von Neuenahr-Rösberg († nach 1369) und seiner Frau Johanna von Kessenich († 1361), die Witwe des Heinrich von Reifferscheid († 1346), von Kurköln mit Hackenbroich belehnt.<ref>Urkunde vom 25. Oktober 1348; Historisches Archiv der Stadt Köln (Bestand 210 Domstift, U 1/1077).</ref> Johann V. von Reifferscheid-Bedburg-Dyck († 1418) überließ die Herrschaft 1408 der Katharina von der Dyck († 1443), Frau von Alpen. Als Schenkung oder Verkauf zu Lebzeiten kam die Herrschaft über ihre Großnichte Mechthild von Reifferscheidt um 1435 an deren Mann Graf Wilhelm I. von Limburg-Broich. Beider Tochter Margarethe von Limburg, Herrin zu Bedburg und Hackenbroich, heiratete Graf Gumprecht II. (IV.) von Neuenahr, der nach dem Tod seines Schwiegervaters 1459 die Herrschaft über Hackenbroich antrat. Philippina von Neuenahr († 1494) erhielt Hackenbroich 1464 als Aussteuer bei ihrer Heirat mit Johann VII. von Salm-Reifferscheidt-Dyck († 1479).<ref>Vgl. Günter Aders (Bearb.): Urkunden und Akten der Neuenahrer Herrschaften und Besitzungen Alpen, Bedburg, Hackenbroich, Helpenstein, Linnep, Wevelinghoven und Wülfrath sowie der Erbvogtei Köln. (Inventare nichtstaatlicher Archive 21). Landschaftsverband Rheinland, Köln 1977, Nr. 101, S. 38f (Setzfehler: „1446“ statt „1464“).</ref> 1469 wurde die Burg Hackenbroich durch Friedrich I. „den Siegreichen“ von der Pfalz und 1474 durch Truppen Karls des Kühnen zerstört. 1479 war die Herrschaft zeitweise an Wilhelm II. von Nesselrode verpfändet.

Quellen

https://de.wikipedia.org/wiki/Hackenbroich