Knechtsteden

Aus Wiki zur Geschichte Dormagens im Mittelalter
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Veranlasst durch den Kölner Erzbischof Friedrich I. stiftete der Domdekan Hugo von Sponheim im Jahr 1130 dem Prämonstratenser-Orden um seinen Gründer Norbert von Xanten den Fronhof Knechtsteden. Wenige Jahre später wurde mit dem Bau des Stiftes neben dem Fronhof begonnen. Die Basilika wurde in zwei Bauabschnitten zwischen 1138 und 1181 im romanischen Stil errichtet. Der zweite Bauabschnitt wurde maßgeblich durch Geldzuwendungen des Klerikers Albert von Aachen gefördert. Er wurde um das Jahr 1164 hinter dem Altar bestattet; das Grab wurde 1962 wiederentdeckt. Infolge kriegerischer Auseinandersetzungen, wie die Schlacht von Worringen (1288) und die Neusser Fehde mit der Belagerung von Neuss durch den burgundischen Herzog Karl den Kühnen (1474), kam es zu Zerstörungen an den Gebäuden des Klosters und an der Basilika. Besonders die Ostapsis wurde so stark beschädigt, dass Abt Ludger sie im Jahr 1477 in gotischem Stil erneuern ließ. Da das Kloster Anfang des 18. Jahrhunderts finanziell gut ausgestattet war, wurden in dieser Zeit die meisten Gebäude in barockem Stil neu errichtet, darunter auch das Torhaus (1723).

Als Napoleon im Jahr 1795 die linksrheinischen Gebiete besetzte und diese zwei Jahre später gesetzlich mit dem französischen Staatsgebiet verband, flohen die Mitglieder des Klosters Knechtsteden, und das Kloster wurde von den Bewohnern der umliegenden Orte geplündert. Durch den Reichsdeputationshauptschluss wurden nach dem Willen Napoleons alle geistlichen Reichsstände und damit auch die Klöster und Stifte aufgelöst. Auch das Kloster Knechtsteden fiel dieser Säkularisation zum Opfer und wechselte mehrmals den Besitzer. Schließlich erwarb die Kölner Armenverwaltung den gesamten Komplex, um dort eine Heilstätte für Nervenkranke einzurichten. Ein verheerender Brand vernichtete allerdings die gesamte Anlage (1869). Im Jahr 1895 wurde die Ruine schließlich mit Hilfe des Kölner Erzbischofs Philipp Krementz und der Erlaubnis der preußischen Regierung und finanzieller Unterstützung durch den Afrikaverein von Pater Amandus Acker für den Orden der Spiritaner erworben. Nach der Basilika wurden auch die anderen Gebäude des Klosters bis 1908 wieder aufgebaut. In den Jahren 1896–1905 errichtete Pater Acker dort eine Missionsschule, Brüdernoviziat und ein Priesterseminar.<ref>Kloster Knechtsteden – Geschichte</ref>

Während der nationalsozialistischen Diktatur wurde das Kloster im Jahr 1941 beschlagnahmt und enteignet, die Ordensmitglieder wurden teils zwangsdienstverpflichtet, teils vertrieben bzw. zum Militär eingezogen.

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs wird das Kloster wieder durch Spiritaner genutzt.

Quellen

https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Knechtsteden